Die Panne - AD Theater-AG

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Vergangene Spielzeiten > Spielzeit 2002 / 2003
DIE PANNE
Eine Komödie von Friedrich Dürrenmatt
 
„Ein Verbrechen lässt sich immer finden“
 
Alfredo Traps, ein reisender Textilvertreter der Firma Hephaiston, hat mit seinem rotlackierten Jaguar eine Autopanne in einem abgele­gen Dorf. Da die Reparatur an diesem Tag aufgrund fehlender Er­satzteile nicht mehr vorgenommen werden kann, ist Traps gezwun­gen, die Nacht fernab der heimatlichen Stadt zu verbringen. Er findet „Zuflucht“ in einer großen Villa bei fremden Leuten, die auf den ersten Blick ganz einladend und reizend zu sein scheinen. Doch der Schein trügt.
   Die alten Herren, die sich in gemütlicher Runde beim Wein zusam­mengefunden haben: ein ehemaliger Rechtsanwalt, ein vormaliger Staatsanwalt, ein pensionierter Richter und ein passionierter Henker, beginnen mit ihrem Gast ein kleines Gesellschaftsspiel, das jedoch nicht lange Spiel bleibt...
 
Friedrich Dürrenmatt hat die Geschichte um die pensionierten Juristen, die mit dem zufällig vorbeikommenden Gast ihr vormaliges Wirken, diesmal unter Aussetzung aller hinderlichen juristischen Re­gelungen und Paragraphen, wieder aufleben lassen, mehrfach bear­beitet.
   Der Titel der 1956 erschienen, aber bereits früher verfassten Erzäh­lung lautet Die Panne. Eine noch mögliche Erzählung, die sich von der angeblich zeitgleich entstandenen, jedoch erst 1979 uraufgeführten Bühnenfassung in einigen Teilen unterscheidet.
   Bereits im Jahr 1955 hat Dürrenmatt die Prosafassung in eine Hör­spielfassung für den Bayrischen Rundfunk umgearbeitet, für die er im darauffolgenden Jahr den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhalten hat. In dieser Fassung entgeht Traps seinem Schicksal und setzt am Morgen nach dem feucht-fröhlichen Herrenabend seine Reise – leicht verkatert – fort.
   Erst am 13.09.1979 ist die wiederum überarbeitete Theaterfassung unter dem Titel Die Panne. Eine Komödie uraufgeführt worden, Traps’ Schick­sal nimmt in dieser Version eine erneut andere Wendung.
 
Alfredo Traps
       Textilreisender
Ulrich S.
Abraham Gotthold Luis Wucht
        pensionierter Richter
Sebastian D.
Isaak Joachim Friedrich Zorn
        pensionierter Staatsanwalt
Mara V.
Jakob August Johann Kummer
        pensionierter Rechtsanwalt
Marco M.
René Raimond Pilet
        pensionierter Henker
Dominic S.
Justine von Fuhr
        Wuchts Enkelin
Sarah K.
Simone von Fuhr
       Justines taube Tante
Isabel T.
Emma Pracht
        Frauenrechtlerin
Janine-Denise B.
Frau Direktor Knall
        Bankiersfrau
Constance W.
Bolliger
        Polizist
Nina G.
Brechbühl
        Polizist
Julia K.
 Backstage
Programm-/Plakattitel
Constance W.
Bühne, Kostüme, Maske, Requisite
Kasse, Technik, Soufflage
Literaturkurs 13
Eine Produktion des
Literaturkurs 13
Kursleitung
Thomas Mehl


 
Den Richter, den Staatsanwalt, den Verteidiger und den, na ja – haben wir schon, es sind auch Rollen, bei denen eine Kenntnis der Materie und der Spielregeln notwendig ist. Nur die Rolle des Angeklagten ist unbesetzt.
 
Was soll ich denn für ein Verbrechen begangen haben?
 
Ein unwichtiger Punkt.
Ein Verbrechen lässt sich immer finden.
 
...
 
 
Herr Traps, wir sind nicht gewöhnliche Trinker, wie Sie nun wohl denken. Wir betrinken uns zwar, aber nicht auf eine banale, sondern auf eine geniale Weise. Wir sind – so darf ich mich ausdrücken – Virtuosen in der Kunst sich zu betrinken.


Friedrich Reinhold Dürrenmatt (* 5. Januar 1921 in Konolfingen; † 14. Dezember 1990 in Neuenburg) war ein Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler.
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